Café Zukunft

Biogarten Paradies im Café Zukunft

Gartenglück ohne Gift und Kunstdünger! Wie man dies erreicht, erfuhren die Gäste im Neu Wulmstorfer Zukunfts-Café des Klimaforums. Diesmal stellte sich die Arbeitsgruppe „Biogarten PARADIES“ vor.

Mitstreiterin Anne Pelz berichtete in ihrer Präsentation über die vielfältigen Möglichkeiten, beim biologischen Gärtnern Gemüse, Obst, Blumen und Zierstauden erfolgreich und ohne künstliche Chemie anzubauen. Man nutzt das natürliche Zusammenspiel der verschiedenen Pflanzenarten, die – in Mischkulturen angebaut – sich gegenseitig stärken und Schädlinge abwehren. Umgraben ist überflüssig, der Boden muss nur gelockert und konsequent Humus aufgebaut werden. Nützliche Insekten werden gefördert, um unliebsame „Erntehelfer“ zu begrenzen. So erzielt man einen pflegeleichten und bunten Garten, der sich ständig wandelt und dabei leckere Früchte und eine schöne Blumenwelt hervorbringt.

Kerstin Münnich-Krüger, die Initiatorin des Bürger-Biogartens PARADIES, zeigte anschaulich mit vielen Bildern, wie dieser innerhalb eines Jahres verwirklicht wurde. Zunächst ein wahrer Gras- und Brennnessel-Urwald, wurde die Fläche erst einmal freigelegt. Seltene heimische Pflanzen wurden gleich sorgfältig umgesetzt. Dann wurde z.B. ein Permakultur-Gemüsebeet, wo verschiedenste Sorten in wechselnden Reihen gezogen werden, angelegt. Im Maya-Kulturbeet durften die Bohnen am Mais emporranken, der Kürbis rannte los und (Wald-)Erdbeeren machten sich breit. Obstgehölze, Ziersträucher und -Stauden wurden gesetzt sowie ein Kräuterbeet angelegt. Manches wuchs nicht ganz so wie geplant, aber das tat der Freude keinen Abbruch, zumal Brombeeren, Himbeeren und Holunder schon vor Ort waren.

Zur Bereicherung der Tierwelt wurden kleine Teiche angelegt, die sofort von Wasserläufern, Wasserschnecken und Fröschen besiedelt wurden. Bei der Anlage eines Käferkellers waren die Kinder sehr aktiv. Nistkästen wurden angebracht und sorgten für Nachwuchs bei den Kohlmeisen, ein toter Baumstamm erhielt Bohrungen für Wildbienen. Und in der angelegten Benjeshecke darf künftig der Zaunkönig residieren. 

Der Biogarten PARADIES wird ehrenamtlich durch eine bunt gemischte Gruppe betrieben. Jüngster Akteur ist 3 Jahre alt, und nach oben gibt es keine Grenze. Auch Menschen mit Handicap der benachbarten Wohneinrichtung LeA sind zwischendurch zur großen Freude mit dabei. Zu feiern gab es immer wieder etwas, wie das Richtfest für den Materialcontainer, das Sommer-Grillfest und zuletzt die Kartoffelernte.

Der Nachmittag im Zukunfts-Café war kurzweilig und informativ, und es wurden viele Erfahrungen ausgetauscht. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, das biologische Gärtnern auszuprobieren! Die Arbeitsgruppe trifft sich zu Besprechungen im MGH Courage und in der Regel sonntags ab 11 Uhr im Garten.

Kerstin Münnich-Krüger liebt es durch Wald, Moor und Felder zu streifen und mitgebrachte Naturfunde fantasievoll zuhause zu integrieren. Hier lebt sie mit Ehemann und kleiner Hühnerschar, an der auch die Enkelkinder ihre Freude haben. Im von ihr gegründeten „Biogarten Paradies“ packt sie mit an, organisiert und koordiniert die Vorhaben und Ideen.