Biogarten Paradies

Den Garten naturfreundlich gestalten

Unter diesem Motto fanden sich am 11.03.23 viele interessierte Teilnehmer im Vortragsraum des MGH-Courage e.V. ein. Die umfangreiche Veranstaltung wurde, wie bereits ein kürzerer Vortrag im November vergangenen Jahres, von der Naturgärtnerin Grit Lory durchgeführt. Hier eine kurze Zusammenfassung.

Zunächst ging es um eine naturnahe Gestaltung des gesamten Gartens. Beschrieben wurde die Errichtung von gepflasterten Wegen und Sitzecken mit geringer Bodenversiegelung zwecks guter Entwässerung. Bereits vorhandenes Baumaterial wie Ziegelsteine, Gehwegplatten u.a. können dabei wiederverwendet werden. Stützende Holzpfähle als auch Staketenzäune sollten aus widerstandsfähigem und unbehandeltem Kastanien- oder Haselnussholz verwendet werden.

Es wurden viele Beispiele einer pflegeleichten Wildsträucherhecke mit heimischen Pflanzen aufgezeigt und die Bepflanzung von Trockenmauern und Wegrändern beschrieben.

Auch das Anlegen einer Wasserstelle wurde erläutert, welche ein „Muss“ für jeden Naturgarten sei. Schon ein gebrauchtes, mit Wasser gefülltes Weinfass sorge für ein breites Nahrungsangebot vieler Insekten, Vögel, und Kleintiere. Ein größerer Teich biete viele Beobachtungs- und Gestaltungsmöglichkeiten.

Des Weiteren ging es um die Bepflanzung mit Zwiebelblumen und Blühstauden. Hierbei wurde deutlich, dass es verschiedene natürliche Arten, als auch gezüchtete Sorten gibt. Natürliche Pflanzen spenden mehr Nahrung als Züchtungen, die häufig für unsere einheimische Natur kaum einen Nutzen bringen. Es wurden viele ein- und zweijährige Blumen, Stauden und Sträucher genannt, wie z.B. hier kultivierte Forsythien, die besser durch ebenfalls gelb blühende und sogar fruchttragende Kornelkirschen ersetzt werden sollten.     

Ferner ging es um die Anlage und Pflege einer bunten Wildblumenwiese, die lediglich durchschnittlich zwei Mal im Jahr gemäht werden bräuchte.

Ein interessantes Thema war die Fassadenbegrünung, auch in diesem Bereich böten sich viele naturfreundliche Alternativen, z.B. ungefüllte, reichlich blühende Kletterrosen oder Geißblatt. 

Bei allen Pflanzen müsse stets auf den Standort geachtet werden, hierbei gehe es nicht nur um die vorhandenen Bodennährstoffe und Lichtverhältnisse, sondern auch um die geographische Lage. In Süddeutschland kämen andere Pflanzen als im Norden vor.

Grit Lory zeigte viele Bilder u.a.   vom ihrem schönen Grundstück, auf dem sie als Selbstversorgerin lebt und vom Schreibtisch aus direkt auf ihren Teich blicken kann.

Sie nannte noch verschiedene Adressen zum weiteren Vorgehen und zur Wissensvertiefung, eine Auswahl steht am Ende des Artikels.

Die sechs Stunden vergingen mit vielen anschaulichen Bildern, Beschreibungen und Diskussionen wie im Fluge.  Manch einem rauchte zum Schluss der Kopf, andere konnten bereits vorhandenes Wissen anreichern oder neue Ideen entwickeln. Auf jeden Fall war der Vortrag ein wichtiger Beitrag zum Arten- und Klimaschutz!

Weiterführende Adressen (externe Links):

Webseite von Grit Lory. Planung, Gestaltung und Pflege naturnaher Gärten

Staudengärtnerei, die sich auf heimische Wildstauden spezialisiert hat – Saatgut und Pflanzen

Webseite des NaturGarten e.V. mit vielen Informationen und Tipps

Samen und Pflanzen gebietseigener Wildblumen und Wildgräser aus gesicherten Herkünften

Bücher:

Aufderheide, Ulrike: Tiere pflanzen

Hintermeier, Margrit u. Helmut: Blütenpflanzen und ihre Gäste I + II – wichtige Nahrungspflanzen

Witt, Reinhard: Natur für jeden Garten

Witt, Reinhard: Das Naturgarten-Baubuch

Kerstin Münnich-Krüger liebt es durch Wald, Moor und Felder zu streifen und mitgebrachte Naturfunde fantasievoll zuhause zu integrieren. Hier lebt sie mit Ehemann und kleiner Hühnerschar, an der auch die Enkelkinder ihre Freude haben. Im von ihr gegründeten „Biogarten Paradies“ packt sie mit an, organisiert und koordiniert die Vorhaben und Ideen.