Praktische Energiespartipps
Jetzt die Heizungsanlage für den Winter fit machen
Weil sich die Gaspreise so rasant nach oben entwickelt haben, sollte man die eigene Heizungsanlage vor dem Winter unbedingt auf optimalen Stand bringen.
Zu warmes Heizungswasser
Das Heizungssystem mit der optimalen Vorlauftemperatur betreiben! Ist das Heizwasser wärmer als nötig, kann es auf seinem Weg durchs System gar nicht genug Wärme abgeben und die Heizkörper sind viel zu heiß. Durch eine Veränderung der Heizkurve an der Heizungsregelung lässt sich die Temperatur im Heizsystem verringern und Energie sparen. Die Einstellung der Heizkurve durch einen Fachbetrieb wird vom Staat finanziell bezuschusst.
Häufig wird die Wärme im Heizsystem nicht gleichmäßig verteilt. Manche Heizkörper, typischerweise die im Erdgeschoss, sind viel zu warm, andere hingegen, häufig die in den Obergeschossen, nicht warm genug. In diesem Fall sollte ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden. Dabei werden die Ventile an den einzelnen Heizkörpern so eingestellt, dass durch jeden Heizkörper genau die Menge an Heizungswasser fließt, die nötig ist, um den Raum zu heizen. Auf diese Weise wird die Wärme optimal verteilt. Eventuell müssen dafür vorhandene Ventile ausgetauscht oder nachgerüstet werden. Der hydraulische Abgleich wird von Heizungsbaubetrieben durchgeführt.
….und es werde Licht
Beim Neukauf von Leuchten sollte man sich für energieeffiziente Lampen, LEDs, entscheiden. Die bekannten Glüh-, Halogen- oder Energiesparlampen sind mittlerweile technisch überholt und haben im Vergleich zu LEDs einen um bis zu 90% höheren Stromverbrauch.
Lumen statt Watt
Bisher kaufte man die Lampe mit einer bestimmten Watt Angabe, zum Beispiel 60 Watt für den Schreibtisch, 25 Watt für die Tischlampe. Beim Kauf von LEDs sind die Lumen-Werte ausschlaggebend. Die Lumen-Angabe ist das Maß für die Helligkeit einer Lampe. 700 Lumen entsprechen in etwa der Helligkeit einer alten 60-Watt-Glühlampe.
Bei gleichem Lumen-Wert gibt es trotzdem Unterschiede beim Stromverbrauch. Achten Sie deshalb auf eine möglichst hohe Energieklasse. LEDs gibt es bis zu einer Energieeffizienz von A++. In der Lichtabstrahlung sind LEDs mit Filament Technik der Glühlampe am ähnlichsten.
Lampen für verschiedene Zwecke
Für Arbeitsräume ist eher neutralweiß oder tageslichtweiß geeignet (3.500 bis 6.000 Kelvin). Die Lichtfarben warm weiß oder extrawarmweiß ähneln der herkömmlichen Glühlampe und sorgen für gemütliches Licht (2.700 bis 3.000 Kelvin), etwa für den Wohn- und Schlafbereich. Die Lichtfarbe wird in Kelvin gemessen – je höher der Wert, desto kühlweißer die Lichtfarbe.
Wichtig ist auch eine möglichst gute Farbwiedergabe, die über den Farbwiedergabeindex (Ra-Wert) beschrieben wird. Die Glühlampe hatte einen Ra-Wert von 100, gute LEDs erreichen Werte von über 90.
Achten Sie beim Kauf auf eine lange Lebensdauer (mehr als 10.000 Stunden) und eine gute Schaltfestigkeit (mindestens 50.000). Letzteres ist besonders relevant für Räume, wo das Licht oft an- und ausgeschaltet wird, zum Beispiel Flure, WC.
Richtige Temperaturen in Kühl- und Gefriergeräten
Im Kühlschrank sollte die Temperatur bei 7°C und im Gefrierfach, -schrank oder Gefriertruhe bei -18°C liegen.
Neben der richtigen Temperatur ist es sinnvoll, Kühl- und Gefriergeräte in der zum Haushalt passenden Größe zu kaufen. Hier sind vor allem die Personenzahl und die Art der Vorratshaltung entscheidend. Nicht genutzter Kühl- und Gefrierraum verbrauchen unnötig Strom.
Beim Neukauf sollte der Energieverbrauch unterschiedlicher Geräte miteinander verglichen werden. Hinweise sind pro 100l Nutzinhalt den Angaben auf den Energielabeln zu entnehmen. Ein Gerät der Energieeffizienzklasse A hat die geringsten Verbrauchswerte und macht bezogen auf die Lebensdauer des Gerätes den Mehrpreis beim Gerätekauf durch niedrigere Betriebskosten wett!
Die Türen von Kühl- und Gefriergeräten möglichst nur kurz öffnen! Speisen erst abkühlen lassen, bevor sie in die Kühlgeräte gestellt werden.
Kochen und Backen
Generell sollte der Topfboden Durchmesser zur Größe der Kochstelle passen – ist er kleiner, wird viel Energie verschwendet. Das trifft auch zu, wenn ohne Topfdeckel gekocht wird. Bei Gerichten mit langer Gar Dauer kann ein Dampfdrucktopf weitere Energie einsparen.
Backofen
Das Backen mit Umluft spart etwa 15 % Energie im Vergleich zu Ober- und Unterhitze und es kann gleichzeitig etwas auf 2 – 3 Ebenen gegart werden.
Bei den meisten Speisen kann auf das Vorheizen verzichtet werden und zusätzlich die Nachwärme genutzt werden, indem der Backofen einige Minuten früher ausgeschaltet wird.
Geschirrspülmaschine
Den Hauptanteil an den Stromkosten verursacht die Erwärmung des Wassers, ebenfalls bei der Waschmaschine. Daher kann es sich lohnen, die Geräte an die Warmwasserversorgung anzuschließen, wenn das Wasser über Solarthermie oder Photovoltaik erwärmt wird.
Beim Neukauf einer Geschirrspülmaschine auf niedrige Verbrauchswerte achten, siehe Angaben auf dem Energielabel. Diese beziehen sich auf das Eco- oder Sparprogramm, die zwar eine lange Laufdauer haben, aber die geringsten Strom- und Wasserverbrauchwerte. Nur voll beladene Geschirrspülmaschinen anstellen!
Waschmaschine und Wäschetrockner
Auch bei der Waschmaschine wird der größte Anteil der Energiekosten für die Erwärmung des Wassers benötigt, s. Geschirrspülmaschine. Bei einem Neukauf immer die Verbrauchswerte auf dem Energielabel vergleichen und ein Gerät mit der höchsten Energieeffizienz wählen, das spart über die gesamte Lebensdauer Strom und CO².
Immer nur voll beladene Waschmaschinen in Betrieb nehmen. Für normal verschmutzte Wäsche reichen Programme mit 30 °C bis 40 °C aus. Der Vorwaschgang ist nur bei sehr stark verschmutzter Wäsche notwendig. Eco-Programme dauern zwar etwas länger, verbrauchen aber weniger Strom und Wasser.
Wird die Wäsche hinterher im Wäschetrockner getrocknet, sollte sie mit einer möglichst hohen Schleuderzahl z. B. für Bunt-/Kochwäsche von 1600U/min., geschleudert werden. Je geringer die Restfeuchte ist, umso kürzer ist die Trockendauer und somit der Stromverbrauch! Das Trocknen auf der Leine ist am umweltfreundlichsten!
Bei den Wäschetrocknern werden überwiegend Wärmepumpentrockner angeboten. Einige Elektrogeräte haben ein neues Energielabel erhalten – nicht aber die Wäschetrockner! Sie behalten die Einteilung in die alten Energieeffizienzklassen A+++ bis D.
Die sparsamsten Wäschetrockner haben die Energieeffizienzklasse A+++. Wichtig ist der Vergleich über die tatsächlich ausgewiesenen Jahresverbräuche, denn hier kann es große Unterschiede sogar in derselben Effizienzklasse geben. Bei der Angabe des Jahresstromverbrauchs wird davon ausgegangen, dass der Trockner 160-mal im Jahr in Betrieb genommen wird, das entspricht einem Einsatz von dreimal pro Woche.
Generell sollte bei jedem Trocknungsvorgang das Fassungsvermögen des Geräts ausgenutzt werden. Das Flusen Sieb sollte regelmäßig gereinigt werden und die Be- und Entlüftungsöffnungen rund um das Gerät frei gehalten werden.
Weiterführende Links:
BMWK – Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Green Planet Energy
Energieberatung der Verbraucherzentrale
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