Vortrag über naturnahes Gärtnern mit Grit Lory am 19.11.2022
TIERE PFLANZEN
Unter diesem Motto hielt Grit Lory im MGH Courage, eine lebendige und reich bebilderte Präsentation über naturnahe Gärten. Als Mitglied im Verein NaturGarten e.V. engagiert sich die Gärtnerin für eine nachhaltige Gestaltung naturnaher, biologische Vielfalt fördernde Gärten.
Zum Vortrag erschienen rund 30 Besucher, die aufmerksam folgten, viele Fragen stellten, sowie auch mit konstruktiven Beiträgen die Veranstaltung bereicherten.
Der Begriff „Tiere pflanzen“ steht beispielhaft für eine naturnahe Gestaltung und Bepflanzung, um möglichst vielen Lebewesen einen Lebensraum zu bieten. Hierzu regt Grit Lory an Materialien wie Ziegel, Gehwegplatten u.a. zu nutzen, um daraus ohne großen Aufwand z.B. Trockenmauern zu errichten, die bepflanzt werden. Ebenfalls wichtig ist das Vorhandensein von Totholz, beispielsweise Stämme abgestorbener Bäume stehen zu lassen oder Schnittgut aufzuschichten. Ein Muss in jedem Garten-sei er auch noch so klein-ist eine Wasserstelle. In und an einem Teich tummeln sich jede Menge Tierarten und laden zum Beobachten ein.
Anstatt eines eintönigen Rasens sollte besser eine lebendige Wiese angelegt werden, die lediglich 2-3 x im Jahr gesenst werden muss. Hierzu empfahl Grit Lory den Film „Wiese-Ein Paradies nebenan“. Nach meinen Recherchen bei der Deutschen Wildtierstiftung am preiswertesten zu erwerben.
Wiesenblumensaaten, als auch Saaten von ein- und zweijährigen Blumen sollten unbedingt von empfohlenen Saatanbietern z.B. bei Rieger-Hoffmann erworben werden. Viele sogenannte „bienenfreundliche Mischungen“ z.B. vom Baumarkt oder Bioladen, berücksichtigen nicht die Standortansprüche unserer Breiten. In Süddeutschland wachsen in der Natur andere Blumen als im Norden.
Es tauchte die Frage nach immergrünen Anpflanzungen auf, hier gab es Empfehlungen wie Ilex, Eibe, einheimischer Wacholder oder Efeu. Als dichte Hecke ist auch Hainbuche geeignet. Entscheidend für die richtige Auswahl von Bäumen und Sträuchern, sei die Bildung einer Frucht. Auch Blühstauden sollten einheimisch sein. Einige Neophyten (Einwanderer) könnten geduldet werden, sofern keine heimischen Arten verdrängt werden und Nektar geboten wird. Es wurde seitens der Zuhörer gesagt, dass es keine Gärtnereien in der Gegend gibt, die entsprechend beraten und verkaufen. Grit Lory empfiehlt über das Internet zu bestellen, z.B. bei Gärtnerei Strickler.
Als wichtig wurde von Grit Lory die Schaffung von Biotopverbunden erachtet. Benachbarte, sogenannte Trittsteinbiotope, machen es Arten möglich sich weiter auszubreiten. Wenn auf einem größeren Areal mehrere Naturgärten sind, können sie quasi von Insel zu Insel wandern. Dies unterstreicht die Bedeutung jedes einzelnen, naturnahen Gartens!
Am Ende der aufschlussreichen Veranstaltung wurde sich noch angeregt ausgetauscht.
In der von Grit Lory empfohlenen Broschüre „Tiere pflanzen“ von Ulrike auf der Heide, können alle wesentlichen Aspekte einschließlich Pflanztabellen, auf der Homepage der Bürgerstiftung Erfurt noch einmal nachgelesen werden.
Am 11.03.2023 bieten wir mit Grit Lory einen Workshop an, genaueres wird noch bekannt gegeben.
Wir freuen uns über eine rege Teilnahme und viele naturnahe Gärten!
Kerstin Münnich-Krüger / Biogarten Paradies
Links:
www.shop.deutschewildtierstiftung.de
www.buergerstiftung-erfurt.de/media/tiere_pflanzen_geringer.pdf
Kerstin Münnich-Krüger
Kerstin Münnich-Krüger liebt es durch Wald, Moor und Felder zu streifen und mitgebrachte Naturfunde fantasievoll zuhause zu integrieren. Hier lebt sie mit Ehemann und kleiner Hühnerschar, an der auch die Enkelkinder ihre Freude haben. Im von ihr gegründeten „Biogarten Paradies“ packt sie mit an, organisiert und koordiniert die Vorhaben und Ideen.
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