Speicher

Speicher
Die Menge der Solarstromerzeugung ist nicht immer mit der Stromabnahme im Haushalt kompatibel. So wird im Sommer an sonnigen Tagen die größte Strommenge erzeugt – abends und nachts ist es dann möglich, den tagsüber erzeugten Solarstrom aus dem Speicher zu entnehmen. Ein Speicher erhöht den Eigenstromverbrauch und steigert gleichzeitig den Autarkiegrad. Zudem kann der Speicher bei Nutzung eines dynamischen Stromtarifes zu den Zeiten aus dem Netz gefüllt werden, wenn die Strompreise besonders günstig sind!
Speicher ermöglichen je nach Hersteller eine Not- oder Ersatzstromversorgung bei einem Netzausfall. Dies kann beispielsweise über eine Notstromsteckdose am Speicher oder das automatische Umschalten auf Ersatzstrombetrieb möglich sein. So können dann die wichtigsten Geräte im Haushalt weiter versorgt werden, wie beispielsweise PC, Kühl- und Gefriergeräte.
Mittlerweile werden die meisten Speicher mit Batterien aus Lithium-Eisen-Phosphat (LFP) hergestellt. Die Kosten liegen bei ca. 500€/kW Einspeiseleistung. Speicher haben eine Lebenserwartung von 10 – 15 Jahren.
Batteriespeichersysteme bestehen aus dem Speicher, einem Batterie Managementsystem, der Elektronik für das Monitoring und dem Wechselrichter.
Unterschied zwischen einem DC- und einem AC-gekoppelten Speicher
Solarmodule erzeugen Gleichstrom (DC), der zur Nutzung im Haushalt oder zur Einspeisung ins Netz in Wechselstrom (AC) umgewandelt werden muss.
Bei einem AC-gekoppelten System wird der Solarstrom zunächst vom Wechselrichter der Photovoltaik-Anlage ins Hausnetz eingespeist und von dort für den Verbrauch wieder entnommen. AC-gekoppelte Speicher haben einen eigenen Wechselrichter, der in beide Richtungen funktioniert.
Bei einem DC-gekoppelten System wird der Solarstrom aus dem Modul in den Speicher geladen. DC-gekoppelte Systeme benötigen keinen eigenen Wechselrichter, sondern nutzen den der Photovoltaikanlage mit. Solche Photovoltaikwechselrichter, an die auch ein Speicher angeschlossen werden kann, nennt man Hybridgeräte.
DC-gekoppelte Systeme haben im Schnitt etwas weniger Umwandlungsverluste als AC-gekoppelte Speicher. Im Gegensatz dazu sind AC-gekoppelte Systeme oft flexibler mit der Photovoltaikanlage zu kombinieren und können auch bei schon vorhandener PV-Anlage einfacher nachgerüstet werden.
Das Nachrüsten eines Speichers kann sich auf Grund der hohen Strompreise lohnen. Dies gilt vor allem für Ü20-Photovoltaikanlagen, bei denen die hohe EEG-Vergütung der Anfangsjahre bald endet. Wichtig ist, die Gesamtkosten zu betrachten, da neben dem Speicher zusätzliche Installationskosten und teilweise Kosten für Änderungen am Zählerschrank anfallen können.
Für die Entsorgung von Speichern schreibt das Batteriegesetz in Deutschland vor, dass die Entsorgungskosten vom Hersteller bzw. dem Verkäufer übernommen werden müssen.
Speicher für die Energiewende
Der Netzausbau lässt sich deutlich reduzieren, wenn Stromspeicher und die Ladeinfrastruktur von Elektroautos intelligent verzahnt werden. Speicher können eine wichtige Funktion für das Puffern der Erzeugungsleistung und von Verbrauchsspitzen übernehmen. Dazu laufen erste Feldversuche und Untersuchungen, in der Breite wird diese Funktion noch nicht am Markt angeboten.
Seit dem 1. Januar 2024 gelten neue Vorgaben für Speicher. Ab einer Leistung von 4,2 Kilowatt müssen sie grundsätzlich steuerbar sein. Netzbetreiber bekommen damit die Möglichkeit, auch Speicher als „Stromverbraucher“ etwas zu „dimmen“ (Leistungsreduktion), allerdings nur im Falle eines kritischen Zustandes im Stromnetz. Fachleute erwarten, dass dies nur in wenigen Stunden im Jahr notwendig sein wird. Beim Einbau eines Speichers ist es verpflichtend, den Netzbetreiber mit der Umsetzung zu beauftragen – auch wenn das aktuell von den Netzbetreibern technisch noch nicht möglich ist.
Strom-Cloud
Anstelle eines eigenen Speichers kann der überschüssige Strom, der im Sommer erzeugt wird über das Stromnetz zum Cloudanbieter weitergeleitet werden. In der sonnenarmen Jahreszeit oder je nach Bedarf bezieht man wieder den dort „gespeicherten“ Strom. Diese Form wird vorwiegend von großen Energiekonzernen angeboten. Ob sich dieses Modell für den eigenen Haushalt rechnet, ist je nach Anbieter zu überprüfen.
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